Ölwechsel beim BMW-Boxer 2-Ventiler

Selbstverständlich ist die routinemäßige Ölstandkontrolle sowie der jährliche Motorölwechsel (gegebenenfalls auch früher - nach gefahrenen 5000 bis 7000 KM - moderate Fahrweise vorausgesetzt). Die Auswahl an geeigneten Motorölen ist groß, die Zuordnung einem jeden belassen. Ein gutes mineralisches Öl mit der Viskosität 15 W 40 ist für den alten Boxer mit hoher Laufleistung oft sinnvoller, als der Wechsel auf ein sündhaft teures Hightech-Syntheticöl, welches all die alten Krusten löst und den enormen Drücken standhält, die gar nicht mehr da sind. Für die neuen Motoren oder die frischgemachten Alten bieten die modernen Öle jedoch niedrigere Reibungsverluste und auch auch Reserven in Extrembereichen. Natürlich gibt es auch diese Motoren, die mit den Drücken, daher hier keine Empfehlungen.

Empfohlen wird aber auf jeden Fall der gleichzeitige Filterwechsel mit jedem Ölwechsel, was ja eine der leichtesten Übungen ist für den versierten Kuhtreiber. Und doch sollte hier die Sorgfalt walten. Sauberes Arbeiten und das Verwenden von jedesmal neuen Dichtringen ist selbstverständlich.

Trotzdem geht so mancher Motor ein nach dem gutgemeinten Ölwechsel. Dazu muss man wissen, daß mit Einführung der /7-Baureihe Ende 1976 das Filtergehäuse (sogenanntes Mantelrohr) gedichtet wird mit Hilfe des weißen O-Ringes (Rundschnurring) und nicht das Motorgehäuse wird dicht gehalten gegen austretendes Öl. Eine saubere Dichtfläche am Gehäuse und ein guter Ölfilterdeckel reichen hier vollkommen aus. Die Verwendung neuer Schrauben vermeidet defekte Gewindegänge. Der weiße O-Ring hat einen Durchmesser von 4 mm. Die optimale Vorspannung hat er zwischen 3,4 mm und 3,8 mm. Der Abstand von der Anlagefläche des Ölfilterdeckels zur Stirnseite des Mantelrohres sollte diese Werte nicht unter- bzw. überschreiten.Da sich das Mantelrohr im Betrieb setzt, ist die Überprüfung des vorgeschriebenen Maßes von der Stirnfläche des Mantelrohrs bis zur Gehäusekante (Einpresstiefe) zwingend nötig bei jedem Ölwechsel. s. Foto

Das scharfkantig abgesetzte Mantelrohr der älteren Baujahre erfordert serienmäßig eine dünne Stahlscheibe von 0,3 mm Stärke (BMW-Ersatzteil) zum Schutz des O-Ringes vor Beschädigung. Durch Verwendung einer oder mehrerer dieser Scheiben auch bei den späteren Modellen mit abgerundetem Mantelrohr lässt sich der O-Ring für jedes Gehäuse auf das geforderte Maß spannen, und somit den unsichtbaren Verlust des Öldrucks an dieser Stelle vermeiden. Die Verwendung der in diversen Ölfiltersets beigelegten Papierdichtung führt zu zusätzlicher Entspannung des O-Ringes und sollte tunlichst den /5- und /6-Modellen vorbehalten bleiben. Und der ebenfalls in der Packung enthaltene Alu-Dichtring hat auch nichts in dem Ölfiltergehäuse verloren, sondern gehört an die Ablassschraube.